Ursprünglich wollte ich darüber schreiben, wie und wann und mit was man die Vögel am besten im Garten füttern könnte… Bei meinen Recherchen habe ich aber gemerkt, dass das ein komplexes Thema wiederum ist. Ganze Bücher werden darüber geschrieben – unter anderem über das Für und Wider des ganzen.

Wichtig ist das Bewusstsein, dass das Füttern von Vögeln im eigenen Garten nicht mit Natur- oder Artenschutz zu verwechseln ist… das umfasst viel mehr als das. Zwar schafft das Füttern und Beobachten von Gartenvögeln einen hervorragenden Zugang zur Natur. Trotzdem ist es kein Ersatz für einen naturfreundlichen Garten – Vögel brauchen mehr als nur Futter. In einem Steingarten oder zugepflasterten Hof mit Thuja-Hecke werden die wenigsten Bedürfnisse von Gartenvögeln gedeckt.

Tipps für einen vogelfreundlichen Garten:

Mit ein wenig Planung und Rücksicht kann im heimischen Garten das ganze Jahr über genug Futter für unsere gefiederten Freunde vorhanden sein. Unter den Gartenvögeln befinden sich Körnerfresser, Insektenfresser und welche, die von allem was nehmen. Zur Jungenaufzucht werden aber fast ausschließlich Insekten und Spinnen verfüttert, welche das für das Wachstum notwendige Protein mitbringen. Doch wie kann man dies alles bieten?

  • Kein Einsatz von Pestiziden! Nur so können Insekten sich entwickeln und eine wichtige Nah- rungsgrundlage bilden!
  • Seid faul! Lasst die Blumen Samenstände ausbil- den und schneidet die verblühten Samenstände erst im nächsten Frühjahr zurück
  • Setzt auf heimische Pflanzen. Viele Insekten und ihre Larven / Raupen sind Spezialisten und ernähren sich nur von bestimmten, vor allem heimischen, Pflanzen!
  • Heimische Beerensträucher statt Thuja! Frucht- stände bieten den Vögeln über den Winter gute Nahrung.
  • Nistmöglichkeiten schaffen und Vogelhecken als Verstecke oder Treffpunkt!
  • Lasst Brennnesseln stehen! Futter für viele Raupen (z. B. Tagpfauenauge ausschließlich!)
  • Totholzhaufen! Lebensraum für viele Käfer, Larven, Asseln, Tausendfüßler und Spinnen.
  • Steinhaufen oder Trockenmauern! Ziehen viele Kleintiere an, bieten Unterschlupf, Nistmöglichkeit und Schatten.

Ein paar Pflanzbeispiele:

Sämereien: Sonnenblumen, Wilde Karde, Kugeldistel, Glockenblume, Herbstaster, Sonnenhut, Nachtkerze, Königskerze, Stockrose, Grasnelke

Kräuter: Ysop, echte Katzenminze, Lavendel, Borretsch, Thymian, Oregano

Beeren: Kornelkirsche, Gewöhnlicher Schneeball, Pfaffenhütchen, Gewöhnliche Hasel, Schwarzer Holunder, Schlehe, Gewöhnlicher Liguster, Echte Berberitze, Weißdorn

Jessica Stürmer