Anlässlich des geplanten Baus einer Mastanlage für knapp 30.000 Hühner, in direkter Nachbarschaft zu den Ortsteilen Neubau, Frieberting und Au, hat sich im März eine Bürgerinitiative gebildet. 

Etliche Bürger machen sich Sorgen nicht nur um das Tierwohl, sondern auch um die Qualität von Luft, Böden und Wasser – dies auch im Hinblick auf die zunehmende Problematik mit (multiresistenten) Keimen. Sie hinterfragen die Bedeutung von Massenställen für Tiere und am Ende auch für den Verbraucher und wollen ein Umdenken in der Bevölkerung erwirken. Deswegen wurde am 11.04. eine Infoveranstaltung in der Schonstetter Mehrzweckhalle organisiert, um darüber zu informieren und zu diskutieren, ob Großbetriebe wie der geplante Maststall zukünftig die Regel sind, oder ob eine bäuerliche Landwirtschaft in Oberbayern erhalten bleiben kann. Initiiert wurde die Veranstaltung von den Gründerinnen der Bürgerinitiative, die dafür Gisela Sengl (Die Grünen), Ludwig Maier (ÖDP Rosenheim) und Gertraud Angerpointner (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) für Vorträge gewinnen konnten. Durch die Veranstaltung führte Leonhard Hinterholzer, Kreisrat der Grünen.

Es kamen über 200 interessierte Besucher aus Schonstett und den umliegenden Ortschaften, die sich sehr rege an der anschließenden Podiumsdiskussion beteiligten. Großen Raum nahm dabei das Thema Artenvielfalt und die notwendige Strukturänderung schon bei der Landwirtschaftsausbildung ein. Dass das Thema der Veranstaltung durchaus einen Nerv getroffen hat, konnte man an den zum Teil emotional geführten Gesprächen merken, die dennoch alle sachlich blieben.
Abschließend sei noch erwähnt, wenngleich der Bauantrag dem Landratsamt noch zur Prüfung vorliege, gibt es die Aussage des Betreibers, dass er nicht mehr bauen wolle.

Isabel Haackert