Es hat mich sehr gefreut, dass sich nach gut einem Jahr am 26. September wieder über 100 Schonstetter Bürger in der Mehrzweckhalle versammelt haben.
Manuela Hörmann und ich haben zusammengefasst, was seit der ersten Infoveranstaltung 2018 geschehen ist. Über die Standortabklärung und den Besuch in vier kleineren Dorfläden wurde in den letzten Bladln schon berichtet.

Neu war nur, dass sich 4 Personen aus dem Arbeitskreis mit je einem Vertreter von LEADER und dem Amt für ländliche Entwicklung getroffen haben. Hier wurde uns mitgeteilt, dass über das Amt für ländliche Entwicklung eine Förderung von über 60 % für unser Projekt möglich ist. Die betriebswirtschaftlichen Berechnungen sind vorsichtig gemacht und ohne Einbezug der Förderungen. Herr Gröll hat keinerlei Bedenken, dass der Dorfladen verwirklicht werden kann und dass der nötige Umsatz erreicht wird. In der gezeigten Auswertung, der Umfrage zum Kaufverhalten der Schonstetter, welche die Gemeinde vor Jahren gemacht hatte, begründete er seine Aussage. Danach informierte Herr Gröll detaillierter über die Gesellschaftsform, welche der Arbeitskreis für den Schonstetter Dorfladen gewählt hatte.

Bei der gewählten UG (Unternehmensgesellschaft) Still handelt es sich um eine Gesellschaftsform, die sich sehr am Gedanken der Genossenschaft orientiert. Jeder der möchte kann sich mit Anteilen am Gründungskapital beteiligen. Pro Person oder auch Verein etc. erhält man eine Stimme, egal wie viel Geld gezeichnet wurde. Jede Person haftet auch nur mit ihrem eingelegten Kapital. Alle Anteilseigner bilden die Stille Gesellschaft, welche aus ihren Reihen die GesellschaftsrätInnen wählt. Diese wiederum bestimmen die GesellschafterInnen für die UG.

 

Bei der Gründungsveranstaltung am 16. Oktober waren 116 Personen anwesend. Herr Gröll ging noch einmal im Kurzdurchlauf auf die Gesellschaftsform UG Still ein. Als gewählter Versammlungsleiter führte Herr Gröll dann weiter durch den Abend. Herr Fink als Wahlleiter und die Wahlhelfer, Petra Rehm, Katharina Gruber-Trenker und Herbert Trenker, achteten darauf, dass die Abstimmungsergebnisse korrekt waren und Manuela Hörmann als Schriftführerin beobachtete, dass auch alles richtig dokumentiert wurde. So wurde dann Punkt für Punkt über den Gesellschaftsvertrag abgestimmt.

Es wurde u. a. eine Mindesteinlage von 300 € festgelegt, die eine Laufzeit von 12 Jahren hat. Dies hat vor allem mit den Förderungen zu tun, die auch auf 12 Jahre festgelegt sind. Am Ende wurde der Gesellschaftsvertrag einstimmig angenommen. In der folgenden Pause konnten dann die Zeichnungsanträge ausgefüllt werden. Bei 99 abgegebenen Anträgen kam die unglaubliche Summe von 42.200 € zusammen.

Jeder der einen Antrag abgegeben hatte, erhielt dann im Anschluss die Möglichkeit, über einige Beschlüsse abzustimmen und die GesellschaftsrätInnen zu wählen. Folgende 6 Personen wurden gewählt und nahmen die Wahl auch an: Manuela Hörmann, Petra Rehm, Josef Schmidhuber, Tina Frank, Steffen Pohlers und Katharina Gruber-Trenker.

Wir haben uns mit vielen der anwesenden Schonstetter gefreut, dass der Zuspruch für unseren Dorfladen so positiv war. Sicher können wir das auch als Zeichen werten, dass im zukünftigen Dorfladen fleißig eingekauft wird. Dass die Ladenmiete stimmt, die Räume ansprechend gestaltet werden und das auch regionale Warenangebot für die Schonstetter passt, das sind die nächsten Schritte, die nun zu tun sind.

Wer noch nachträglich zeichnen will hat jetzt die Gewissheit, dass unser Dorfladenprojekt keine Luftnummer ist und wenn wir unsere angestrebte Zeichnungslinie von 75.000 € erreichen, haben wir ein gutes finanzielles Polster, um eventuelle Anlaufschwierigkeiten zu meistern. Laut Aussage von Herrn Gröll muss das aber nicht sein. Auch wenn wir in unserer Planung zwei Anlaufjahre mit geringen Verlusten eingerechnet haben, gibt es genug andere Dorfläden, die schon nach wenigen Monaten profitabel arbeiten. Schon in der Informationsveranstaltung wurde beschlossen, dass Zeichnungsanträge noch bis zum 31.12.2019 in der Gemeinde oder bei den Gesellschaftsräten abgegeben werden können. Die Formulare dafür sind in der Gemeinde Schonstett zu erhalten.

Meine persönliche Erfahrung, auch durch die Gründungsveranstaltung ist, dass die Bürger in Schonstett zusammenhalten, wenn es drauf ankommt. Siehe Schonstetter Gaudi Bazlauf und all die großen Feste in den letzten Jahren. Zusammen ist vieles möglich.

Autor: Katharina Gruber-Trenker

Foto: Michael Ebersberger