Zur Freude über den Fund gesellt sich aber oft Ungewissheit: Geht es dem Igel gut oder braucht er meine Hilfe?

Welcher Igel braucht Hilfe?

  • verletzte Igel (Opfer des Straßenverkehrs, von Rasentrimmern oder Hundebissen)
  • kranke Igel (Husten, grünlicher Durchfall, erhebliche Unterernährung, starker Parasitenbefall), oft liegen sie schwach und teilnahmslos da oder torkeln durch die Gegend. Ein kranker Igel rollt sich nicht mehr ein.
  • kleine Igel im Spätherbst, die das Winterschlafgewicht von 300g noch nicht erreicht haben

Ausnahmen bilden aufgestörte Igel. Dann sucht auch ein gesundes Tier tagsüber einen neuen Unterschlupf.

Steckbrief:

Lebensraum: Igel bevorzugen strukturreiche Lebensräume mit wechselnder Vegetation: Gehölze, auch mit dichtem Unterwuchs sind ebenso wichtig wie offene Flächen mit hohem Gras. Dortfinden sie eine Vielzahl an Schlafplätzen sowie Nahrungsquellen.

Futter: Igel sind keine Vegetarier. Sie fressen Laufkäfer, Larven von Nachtschmetterlingen und sonstigen Insekten, Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßler sowie Spinnen.

Winter: Igel halten einen langen Winterschlaf, sobald sie sich ein gutes Fettpolster angefressen haben. Ab November suchen sie sich ein Winterquartier, z.B. einen Laubhaufen. Sie brauchen dafür ein sicheres Versteck, in dem es nicht zu kalt oder zu feucht wird. Aber auch zu warm darf es nicht sein, da die Tiere sonst aufwachen.Checkliste für die Erste (Igel-)Hilfe

  • Bist du unsicher, ob dem Tier etwas fehlt – lass das Tier an Ort und Stelle. Ein kranker, geschwächter, tagaktiver Igel ist auffällig und schließt jede Unsicherheit aus!
  • Notiere Funddaten und das Gewicht des Igels.
  • Notunterkunft für eine Nacht: ein möglichst großer Karton, den Sie mit Zeitungspapier auslegen. Als Nest dient ein kleinerer Karton mit einem Loch als Eingang und zerrissenes Zeitungs- oder Haushaltspapier als Nestmaterial dazu.
  • Ein Schälchen mit Katzenfutter, ungewürztem Rührei oder angebratenem Hackfleisch und frischem Wasser mit in den Karton stellen. Keine Milch! Kein Obst, kein Gemüse, keine Nüsse oder Rosinen.
  • Kranke Igel, unterkühlte Tiere müssen aufgewärmt werden. Lege es auf eine mit lauwarmem Wasser gefüllte Wärmflasche und gib ihm erstmal viel Ruhe.
  • NUR verletzte, kranke, mit Parasiten befallene, unterernährte Igel und verwaiste Igelkinder benötigen Hilfe! Für alle anderen gilt: Igel sind Wildtiere und kommen im Freien wunderbar zurecht.
    (Tierschutzverein Bruckmühl und Umgebung e.V. 01575 – 96 96 441 )

 

Jeder Tierfreund, der einem Igel helfen
möchte, soll wissen:

  • Garten naturnah gestalten (einheimische Pflanzen), giftfrei gärtnern, Unterschlupfmöglichkeiten schaffen
  • einen Haufen trockenes Laub mit Ästen
  • Für durchlässige Gartenzäune sorgen
  • in heißen Sommern Wasserschalen aufstellen
  • Zufütterung im Frühjahr und Herbst hilft untergewichtigen Igeln
  • im Winter keine Laub- oder Holzhaufen umschichten oder verbrennen!